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Arbeitsbereich Kernkraftwerke

Die Tätigkeiten im Arbeitsbereich Kernkraftwerke sind massgeblich mit den Jahresrevisionen an den vier Reaktorstandorten verknüpft. Eine hohe Anzahl Komponenten und Ersatzteile müssen rechtzeitig vor Ort bereitstehen, damit diese plangemäss eingebaut werden können. Auch die für die Zustandsbewertung der Anlagenteile vorgesehenen Prüfsysteme müssen im Vorfeld bezüglich ihrer Leistungsfähigkeit bewertet und qualifiziert werden, damit richtlinienkonforme Aussagen über den Zustand der mechanischen Komponenten gemacht werden können. Die Jahresprüfprogramme, Prüfvorschriften und Instandsetzungspläne werden bewertet und zur Anwendung akzeptiert. 

Die Revisionstätigkeiten erfolgten im Berichtsjahr 2023 in den Kernkraftwerken Leibstadt, Beznau 1 und Gösgen im Mai/Juni und im Kernkraftwerk Beznau 2 im August/September.  

Arbeitsbereich Transport- und Lagerbehälter

Im Berichtszeitraum wurden neun Behälter beladen und in die schweizerischen Zwischenlagerstandorte transportiert. Weitere 28 Behälter befanden sich in der Fertigungsphase bei den Herstellern in Frankreich und Deutschland. Im Rahmen des Lizenzierungsprozesses für neuen Behältertypen haben wir das ENSI in den Bereichen Material- und Herstellerqualifizierung mit unserer Expertise unterstützt. Des Weiteren hielten wir an einer internationalen Konferenz zwei vielbeachtete Vorträge über die Qualifizierung von Schweissverfahren und spezialisierter Labors für bruchmechanische Untersuchungen. Zudem haben wir die belgische Behörde bei Inspektionen im Rahmen der Herstellung der belgischen Transport- und Lagerbehälter unterstützt.
 

Projekte

Die Digitalisierung unserer Tätigkeiten hat mit der Einführung eines Tools für die digitale Inspektion einen weiteren Meilenstein erreicht. Dadurch haben die Sachverständigen alle aktuellen Informationen vor Ort, können die Resultate Ihrer Tätigkeit unmittelbar erfassen und die Berichterstattung effizient erledigen. 

Wir erbringen unsere Dienstleitung in den Kernanlagen, bei Herstellerfirmen, im Homeoffice und am Hauptsitz in Wallisellen. Der Anteil der Zeit, die wir im Büro verbringen, wird immer geringer. Wir sind mit Arbeitsmitteln ausgerüstet, mit der wir an unterschiedlichen Orten effizient arbeiten können. Wir haben die Vorarbeiten für das Projekt «Neue Arbeitswelt NUK» geleistet und wollen unter dem Motto «work anywhere, anyhow, anytime» eine attraktive, moderne und inspirierende Arbeitsumgebung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gestalten. 

Einen Schwerpunkt im Bereich unserer Forschung und Entwicklung bildete das Entwicklungsvorhaben UACIS (Uncrewed Aerial Concrete Inspection System). Diese drohnenbasierte Inspektionsplattform ermöglicht die Untersuchung von Betonstrukturen anhand verschiedener Prüftechniken, die passend für die spezifischen Bedingungen der Drohne entwickelt werden. Das Impact-Echo-System wurde von der Labor- zur Prototypenreife weiterentwickelt. Auch die erstmalige Entwicklung einer Sensoreinheit für die Potentialfeldmessung waren Gegenstand unserer Arbeit. Wir hatten Gelegenheit, unsere Fortschritte im Projekt UACIS an mehreren Konferenzen und unseren Partnern vorzustellen.  

Ein weiterer Entwicklungsschwerpunkt liegt im «echolyst – Impact-Echo-System». Die echolyst-Welt beinhaltet unsere «echolyst-Software», das Bindeglied zur künstlichen Intelligenz «echolyst A.I.» und den «echolyst Cart», mit dem der SVTI eine umfassende Impact-Echo-Scanner Lösung auf Rädern mit luftgekoppelter Datenerfassung anbietet. In Kombination mit der echolyst-Software wird so jedes beliebige Scan-Messraster unterstützt. Im Berichtszeitraum haben wir unterschiedliche Mikrofon-Arrays ausgetestet. Messungen dieser Arrays mit unterschiedlichen Impaktor-Systemen ergaben viele Resultate, die hinsichtlich Relevanz ausgewertet und zur Optimierung herangezogen wurden. Der bestehende Prototyp wurde mit einer flexiblen Testplattform ergänzt und wurde entsprechend umkonstruiert. 

In Zusammenarbeit mit ENSI wurde das internationale Projekt PINOIC-II (Program for Investigation of Non-destructive Examination by International Collaboration) gestartet. PIONIC-II zielt darauf ab, die internationale Zusammenarbeit bei der wissenschaftlichen Erforschung der relevanten Aspekte im Zusammenhang mit der Fehlererkennung und Fehlergrössenbestimmung mittels zerstörungsfreier Prüfung (ZfP) von Komponenten in Kernkraftwerken zu fördern. Im Berichtszeitraum standen die Arbeiten in den Teilprojekten 1 «Machine Learning Applications» und 2 «Advanced UT Techniques and Technologies» im Vordergrund.